Wenn der Tod eindringt in unsere Einsamkeit,

So reißt er ihr den Schleier fort —

Den Schleier, der uns erblinden läßt;

Den Schleier, der unsere Herzen verhüllt.

 

Dies Herz, das einst so heftig schlug,

Liegt einsam nun und still,

Und was unsichtbar hinter dem jetzt Toten stand,

Dringt stark in unser Herz.

 

Keine Barriere hält vor diesem Sturme stand;

Einmal mehr bricht unsere Scheinwelt entzwei;

Einverwoben in unser Herz, unsere blutende Seele,

Sind Lebenserinnerung und Todesahnung.

 

Der Leib, der einst so lebensvoll erglühte,

Ist kalt nun und stumm, verwesensbereit —

So wie auch wir verwesensbereit sind,

Wie wir Stück für Stück verwesen, mit jeder Lebenslüge.

 

Mit jedem Tod fühlen wir ein Stück Lebensfülle sterben —

Und doch verlügen wir die Lebensfülle,

Wenn wir unsere Einsamkeit fühlen und sie doch verleugnen,

Weil wir die Einverbundenheit in den Tod nicht eingestehen mögen.

 

Doch die Totengemeinschaft besiegt die Lebenseinsamkeit:

Der Kreislauf schließt sich, kehrt zum Anfang zurück;

So wie das Licht einverwoben ist dem Schatten,

So könnten auch wir die Lebenseinsamkeit besiegen.