Visionen während der Nacht
I.
Sieh die Wolken über das "Land des Toten Mannes" wandern,
Hör wie der Wind über den leeren Rissen heult,
Oben in den Bergen, den schattengefüllten Bergen
Und den steinigen Pfaden, wo die Druiden schritten!
Fühl den Regen deine bleichen und vom Wind gegerbten Wangen peitschen,
Tanz zum Geheul der Wölfe, drüben, über dem nebligen Tal,
Wo die Stimme des Unbefleckten Liebhabers
Über seine tote, schreckliche Dämonengeliebte Geraldine klagt.
Die Bitten der Sünder, unten beim Friedhof,
Betteln dich an, sie zu befreien, ihre unschuldigen Seelen
Vor der von Geistern erfüllten Nacht zu retten;
Deshalb ists besser, gnädig den Schrei der Eule zu bedenken.
Eine weibliche Gestalt, zitternd und bleich, unten in der Wildnis,
Siehst du huschend das blutverkrustete Kind verstecken
"Komm zu mir, oh Menschenkind", vertreibt sie schreiend die Nacht
Und silberne Tränen fallen von ihren zeitlosen Augen.
Farblose Schatten bewegen sich hin und her; und friedlose Körper
Rufen dir zu, und alleine, in furchtbaren Harmonien
Hörst du den Ruf der Hexen steigen und fallen in einem Nirgendwo,
Wo zeitlose, schlangenförmige Bäche in Aufruhr in den leblosen Ozean fallen.
Ahnentänze zerteilen die Form des heiligen Kreises
Und zerlumpte Jugendliche flüstern zu der einsamen und heiligen Nacht:
"Schrei, bevor dir der Atem ausgeht, zu den fliehenden Sündern",
Und sie verschwinden, bevor die verschlingende Dunkelheit kommt.
Dort unten, wo Vulkane geschmolzenes Feuer ausstoßen,
Liegen Meerjungfrauen in Stille, begraben vom Zorn des Seetangs,
Weggezaubert für einen ewigen Atemzug. Die Liebe des Todes
Entfaltet sich, wo Himmel zu Höllen werden im gräßlichen Zauber der Mitternacht.
II.
Nur dies und nichts sonst: Hörtest du, was ich sah
Sieh auf was die blutige Tatze in diesen zeitlosen Sand schrieb!
Der Tag, an dem wir uns erinnern, ist der Tag, an dem wir
Die Spiele der heiligen Lust vergessen, die Tage der geilen Furcht.
Also wäre es besser, uns der Stunden, wo wir hier in Lust
Und geiler Furcht weilten, zu erinnern und sie nicht zu vergessen
Es war eine Vision herbeigerufen durch unseren verlangenden Schrei
Und doch einiges an Wahrheit, was uns hier hielt in Bann.