I. Proto-Elfisch
I.1. Betonung
Der Akzent lag im Proto-Elfischen wahrscheinlich auf der Anfangssilbe.
Dieser Schluß wird jedenfalls durch die Anfangsbetonung im Eleiar nahegelegt. Allerdings werden
Vorsilben
dabei nicht betont, wie in Elèiar.
I.2. Lautstruktur
I.2.1 Vokalismus
Monophtonge: kurz 7
e ¡ O U {
lang: 7: e: i: o: u:
Diphtonge: 7¡
E¡ {¡ 7U EU {U
Die Vokale werden mit normalen Buchstaben geschrieben. Lange Vokale
werden durch den Akut (´) bezeichnet: á, é,
í, ó, ú. Der Schwa oder Murmellaut wird mit ¶ bei den Wurzeln und
im Eleiar bzw. Proto-Elfisch mit (y) bezeichnet; vgl. ¶IN (bloß,
nackt), *yinal (bloß, nackt).
I.2.2 Konsonantismus
Plosive: p t k b d g
Frikative: f v s z þ ð c
g h
Nasale: m n
Liquidae: l, r
Halbvokale: j w
Bei den Konsonanten ist die Schreibung etwas verzwickter. Bei
den Wurzeln werden die Konsonanten ebenfalls mit Großbuchstaben
bezeichnet. Besonders zu erwähnen sind hier folgende Schreibungen:
[ð] = Ð und [c] = X.
Bei den Worten des Eleiar gelten folgende Schreibungen: [k] =
c, [þ] = th, [ð] = dd, [c] = ch, [g] = gh, [j] = i und [z] = z.
I.3.
Beschränkungen der Silbenstruktur
Das Proto-Elfische lässt bei den Wurzeln folgende Silbenstrukturen
zu: (V= Vokal, C= Konsonant)
V, VC, VCC
CV, CVC, CVCC
CCV, CCVC.
Im Inlaut eines Wortes dürfen nicht mehr als zwei Konsonanten
aneinanderstoßen. Treffen bei der Wortbildung dennoch mehr
als zwei Konsonanten am Silbenstoß aneinander, so tritt
ein Sproßvokal zwischen die Silben, der mit dem Grundvokal
in Vokalharmonie
steht. Dabei gilt:
a, ai, au Þ a; e, ei, eu Þ e; i, i Þ i; o,u, u Þ u.
Neben der Beschränkung der Zahl gibt es je nach Position
gewisse Beschränkungen, welche Konsonanten aufeinander treffen
dürfen. Dabei gilt:
a) Im Anlaut: CC-: Plosiv + Liquida, Konsonant + Halbvokal, Frikativ + Liquida, s + Konsonant (bei stimmhaften Konsonanten steht dementsprechend z-).
b) Im Inlaut: -CC-: nur Liquida bzw. Nasal + Konsonant (Ausnahme: Nasal + Liquida), Konsonant + Halbvokal, s + Konsonant
c) Im Auslaut: Im direkten Auslaut kann jeweils nur ein Konsonant stehen. Erlaubt sind allerdings Endungen aus zwei Silben der Struktur -VC|CV.
II.4. Lautliche Veränderungen im Übergang zum Eleiar
Am Silbenstoß
oder Hiatus kommt es im Übergang vom Proto-Elfischen zum
Eleiar zu regelmäßigen lautlichen Veränderungen.
Diese lautliche Entwicklung tritt sowohl bei der Ableitung der
Wörter des Elfischen aus den Wurzeln, als auch bei der weiteren
grammatischen Behandlung der Worte auf.
Am Silbenstoß von vokalischen Silben (also der Struktur
CV + VC) assimilieren sich die Vokale (und zwar sowohl Mono- als
auch Diphtonge) aneinander, wobei Diphtonge jeweils das erste
Element verlieren (z.B. ei + a Þ ia). Es gelten folgende Veränderungen:
a |
e |
i |
o |
u |
¶ |
|
a |
X |
á |
ai |
ó |
au |
á |
e |
é |
X |
í |
eo |
ú |
é |
i |
ia |
é |
X |
io |
io |
í |
o |
á |
ó |
oi |
X |
ú |
ú |
u |
ua |
ú |
oi |
ó |
X |
ú |
¶ |
á |
é |
í |
ó |
ú |
X |
Lange Vokale assimilieren jeweils den folgenden
oder vorangehenden Vokal.
Zur Verdeutlichung einige Beispiele:
SEJ + AÐ Þ (a) siadd (Volk); SLEI (teilen,trennen)+ AÐ
Þ
sliadd (Kluft, Spalt), gAI (teilen, verteilen) + -ON Þ ghion (Teilung,
f.); ÐRE (suchen, streben) + -ON Þ ddreon (Suche, f.); ÞRE (beständig,
dauernd) + -AL Þ thrél (ständig); GEU (ahnen, vermuten)
+ -AR Þ guar (Ahnung, Vermutung, f.); .
Wie bereits erwähnt, gelten die lautlichen Veränderungen
auch in anderen Positionen; z.B.: kelda (freudig, fröhlich)
{Ü
KEL (sich freuen, feiern) + -DA} + -ON Þ keldón
(Freude, Fröhlichkeit, f.).
Am Silbenstoß von konsonantischen Silben (Struktur -vc|cv-)
werden die Diphtonge gekürzt; dabei gilt: i, ei Þ i; u,
eu Þ
u; ai, au Þ a. Beispiele: TAUR (schmerzen) + -DA Þ tarda
(schmerzlich, schmerzhaft); BEIL (anfangen, verändern) +
-KA Þ
bilka (veränderlich); ÞEUR (toben, wüten)
+ -DA Þ thurda (tobend, wütend).