II.1. Lautveränderungen des Eleiar:
Neben den oben beschriebenen Lautveränderungen, die schon
im Proto-Elfischen galten, gab es auch in der Bildung des Eleiar
typische lautliche Veränderungen, wenn auch nur in eingeschränktem
Maße. So wurde der Diphtong EU schon bald zu eo;
Z.B.: GEUR Þ geora (Horn, m.). Ebenso wurden ¶u und ¶i zu u bzw. i;
die lautlichen Veränderungen aus dem Proto-Elfischen bleiben
davon natürlich unberührt, da sie historisch früher
auftraten. Beispiele: *yinal Þ inal (nackt,bloß); *gyina Þ gina
(mild, sanft). Der einzelne Schwalaut blieb davon unberührt
(wie in kyta, sandig).
Der Hauchlaut h ging im Eleiar im Anlaut teilweise verloren,
meistens bei Vorsiblen; so kann man eine proto-elfische Form des
Namens der Elfen mit *Heleion Siadd annehmen. Vergleiche
auch folgendes Kontrastpaar: harma (Blut, f.), aber anda
(vertrauend) zu HAIN (vertrauen). Intervokalisches g begann zunächst nach
langem Vokal zu schwinden, bevor es teilweise auch sonst verloren
ging; z.B.: ÞÉg (schwinden, verschwinden) + -IS Þ *théghis
(verschwunden, Part. Perf.) Þ thés. KEIg (keuchen, röcheln) + -AL Þ *keighal
(röcheln, keuchend) Þ ceial, aber Part. Perf. ceighis. Beim
Schwund von g treten entweder die Veränderungen im Hiatus (z.B.
*théghis Þ thés) auf, während dem Eleiar verträgliche
Lautgruppen, wie eben -eia- in ceial erhalten bleiben.
Anm.: Der Umstand, daß Gruppen wie -eio- in Eleion auf einen Halbvokal zurückgingen, war den Elfen ja nicht mehr bekannt. Eine Gruppe wie þé(g)is dagegen war auch mit dem Eleiar nicht verträglich.
Konsonanten glichen sich in der Aussprache aneinander an; z.B.: broningi (hölzern),aus: BRON (Baum, Holz) + IM (Bildungssuffix für Abstrakta) + -GI (Ableitung von Adjektiven aus Substantiven).
Der stimmhafte Spirant z wird vor Plosiven und Liquidae zu -r- (Rhotazismus); z.B, *azda (begierlich) aus der Wurzel AIS Þ arda (dass.). Intervokalisch bleibt es dagegen im Eleiar erhalten; z.B. gazis (geglänzt), zur Wurzel GAZ (glänzen).