So divers die kulturellen, geographischen und politischen Grundlagen und die sich entwickelnden Strukturen der Stämme der Fergiartuya waren, so unterschiedlich sind auch die militärischen Ausprägungen, die wir bei den Stämmen antreffen. Dabei dürfte alles auf eine relativ ähnliche Ausgangslage zurückgehen. Auch gibt es einige Gemeinsamkeiten, wie etwa den Einsatz des Streitwagens in der Zeit der frühen Staatlichkeit. Doch natürlich entwickelten sich je nach Siedlungsgebiet, geographischer Lage und Neigung der Stämme unterschiedliche Ausprägungen. In der gebirgigen Landschaft der Maqára-Stämme ist mit Streitwagen naturgemäß weniger anzufangen als in den Ebenen des Nordens. Allerdings dürften auch die zu den Maqára ziehenden Stämme irgendwann in ihrer Geschichte Streitwagen besessen haben. Belege haben wir dafür nur indirekt. So wurden in einer fergiartischen Siedlung in dem Gebiet zwischen den Städten der Finsternis und dem Siedlungsgebiet der Maqára metallene Überreste der Lenkung von Streitwagen gefunden. Da man nicht weiß, ob der hier siedelnde Stamm wirklich ins Gebiet der Maqára vorgestoßen ist - die fergiartischen Siedlungen im Gebiet der Maqára stammen erst aus einer späteren Zeit -, kann man nur ungefähre Schlüsse ziehen.
Ähnlich
unbekannt sind
leider auch die Ausgangsbedingungen der Fergiartuya aus der nomadischen
Frühzeit. Man kann jedoch einige Grundbedingungen aufweisen:
Ein Nomadenvolk auf der Wanderschaft kommt nicht ohne militärischen
Schutz aus. Potentielle Gegner müssen zudem frühzeitig
erkannt werden, damit der Troß sich zur Abwehr organisieren
bzw. eine defensive Stellung beziehen kann. Für eine solche
Aufklärung kommen idealerweise leichtbewaffnete, schnelle
Reiter in Frage. Einige schwerer bewaffnete Reiter oder bewaffnetes
Fußvolk werden sich in der Nähe des Trosses aufgehalten
haben, um plötzliche Überfälle abzuwehren, oder
um die defensive Position zu verteidigen.
Nun hat man leider außer Bronzeklingen und Pferdeknochen
wenige Hinweise gefunden, welche diese Annahme eindeutig belegen
könnten. Allerdings schließt das Fehlen von militärischen
Ausrüstungsgegenständen für Pferde das Vorhandensein
der Kavallerie nicht aus, schließlich gab es in dieser Epoche
ja noch keine Steigbügel. Die bevorzugte Waffe der Fergiartuya
scheint zu dieser Zeit das Bronzeschwert gewesen zu sein; nach
den gefundenen Klingen bei dem Fürstengrab von Remayêka zu urteilen handelte es
sich dabei
um eine in etwa armlange, zweischneidige Waffe. Weitere Funde
deuten auf leichte Wurfspeere hin, die wahrscheinlich in einer
über die Schulter geschlungene Tasche getragen wurden. Jeder
Reiter dürfte bis zu fünf dieser kurzen Waffen getragen
haben. Vielleicht hatten die Krieger auch Bögen, doch diese
Waffe scheint wenig verbreitet gewesen zu sein.
Die
Frage nach der Organisation der Krieger lässt sich dem Wortschatz
nach nur bedingt entschlüsseln. Der Begriff Saranna (Heerführer) ist erstmalig
aus
der Zeit Meyapotinas bezeugt, könnte aber schon früher
verwendet worden sein. Älteren Datums ist dagegen die allgemeinere
Bezeichnung Dos (Führer, Anführer). Wenn man
dieses Wort als Gegenpart zum Loinna, dem
Stammesführer
betrachtet, dürfte der Dos ein vom Fürsten
bestimmter
"Offizier" gewesen sein, der einen Teil der den Volkszug
beschützenden Krieger anführte. Der erst später
bezeugte Begriff Sanna (Hundertführer) dürfte
seiner Bedeutung nach ebenfalls noch nicht zu dieser Zeit verwendet
worden sein. Wahrscheinlich ist er erst während der Seßhaftigkeit
der Fergiartuya entstanden. Die übergeordnete Entscheidungsgewalt
über die Troßordnung und die Organisation des Militärs
lag aber - wie auch in späteren Zeiten - beim Loinna selbst.
II. Das Kriegswesen der Senimarga
Das eigentliche militärische Grundmerkmal der Fergiartuya, der Streitwagen (ferg. Sorra), lässt sich erstmalig im dritten Jahrhundert vor Meyapotina nachweisen. Neben archäologischen Funden ist hier vor allem das Zeugnis Mokhephósos bedeutend, auch wenn er diesem Tatbestand keine besonderes Augenmerk schenkt. Auch wenn der Schreiber aus Pangora den Streitwagen schon aus seiner Heimat kannte, scheint dieses Gefährt bei den Fergiartuya nicht ganz neu gewesen zu sein. Allerdings spricht Mokhephósos in seinen "Erinnerungen an die Fremde" in einer Passage von der "eleganten Leichtigkeit der hiesigen Streitwagen". Das erfolgreiche Design der fergiartischen Streitwagen ist vor allem durch das lederbespannte Gerüst und die auf einem mit Metall verkleideten Zapfen gelagerte Zugstange gekennzeichnet. Der Wagen wurde von zwei Pferden gezogen und transportierte zwei Mann: den Wagenlenker (Sarrùsa) und den eigentlichen Krieger. Dieser war nicht etwa mit Pfeil und Bogen, sondern mit Wurfspeeren bewaffnet; wahrscheinlich die Weiterentwicklung der Reiterspeere, allerdings schwerer und etwa um ein Drittel länger. Für den Nahkampf trug der Krieger ein Hiebschwert, das wiederum etwas schwerer aber auch kürzer als das Schwert der Nomadenzeit war. Der Wagenlenker war meist unbewaffnet (bis auf ein an der Hüfte getragenes Messer, das auch benutzt wurde, um nach einem Umsturz des Wagen die Pferde loszuschneiden) und nur durch eine Art Lederweste geschützt. Aus Mokhephósos' Bericht wissen wir, daß beide Männer weite Hosen trugen, die über dem Stiefel mit Spangen geschlossen wurden. Der Krieger trug eine mit Metallnieten verstärkte Lederrüstung, einen ovalen Schild aus geleimtem Holz und eine Kappe aus Leder.
Unterstützt wurden die Streitwagen von berittenen Bogenschützen
(Arkala), welche den Feind im Vorüberreiten
beschossen,
und den Fußtruppen. Diese waren mit dem längeren Hiebschwert
und einem Schild aus Holz und Leder bewaffnet und trugen eine
mit Metallplatten verstärkte Lederrüstung. Gewöhnlich
folgten sie den Streitwagen und rangen den Gegner im Nahkampf
nieder, nachdem die Streitwagen durch ihre Front gebrochen waren.
In der Marimarga dagegen war die Infantrie teils mit Bögen
und teils mit Spießen bewaffnet. Hier stellten die Streitwagen
zunächst allein die Kavallerie. Erst mit der Ausweitung nach
Westen kam die Reiterei dazu.
Die Technik spielte in der Anfangszeit nur eine geringe Rolle;
ihr wichtigster Apekt wat die Fertigung der Streitwagen. Erst
als im ersten Jahrhundert nach Meyapotina der Konflikt mit den
Städten der Finsternis begann, wuchs der Einfluß der
Technik vor allem auf dem Gebiet der Belagerungswaffen und der
Artillerie:
Nachdem
Meyapotina bei seiner
Einmischung in die Thronstreitigkeiten die Bedeutung der leichten Reiterei gesteigert hatte, begannen
sich das Design und die
Rolle der Streitwagen zu wandeln. Da die Reiterei Meyapotinas
durch ihre erhöhte Mobilität die Durchschlagskraft der
Streitwagen verringerte, weil sie ihnen keine angreifbare Front
zuwenden mußte - die Reiter konnten die Streitwagen von
der Seite her beschießen und waren schon längst wieder
zurückgewichen, ehe die Streitwagen sich ihrer Bedrohung
zuwenden konnten -, beschränkte sich die Rolle der Streitwagen
mehr und mehr darauf, das Fußvolk zu zerbrechen, während
sich die Reiterei den Flanken des Gegners zuwandte. Im Zuge dieser
taktischen Umorientierung wurden die Streitwagen schwerer und
waren fortan mit zwei Kriegern besetzt, anstatt wie bisher nur
mit einem. Während der erste Krieger wie bisher mit den Wurfspeeren
ausgerüstet war, die er während der Anfahrt auf den
Gegner abfeuerte, bediente sich der zweite Krieger einer Art schweren
Axt, die auf einem längeren Stil befestigt war. Mit dieser
einer Hellebarde ähnlichen Axt (Ssoya)
zielte er
darauf
ab, den feindlichen Infantristen den Schädel einzuschlagen
oder sie gar zu köpfen. Der zweite Reiter kämpfte auf
der anderen Seite des Wagens mit dem Schwert weiter. Allerdings
war die Axt nicht ungefährlich für die eigene Seite,
da zum einen der Fahrer und der zweite Krieger beim Ausholen getroffen
werden konnten, zum anderen weil sich die Axt an einem Hindernis
verhaken konnte. Außerdem war der Streitwagen anfällig
gegen Hindernisse, die auf dem Weg lagen, zumal er ob seines höheren
Eigengewichts anfälliger dafür war umzustürzen.
Auf die Streitwagen folgte die wie bisher mit Schwert und Schild
bewaffnete Infantrie, die sich meist in aufgelockerter Formation
auf dem Schlachtfeld bewegte und die überlebenden Gegner
erledigte.
In hügeligem Terrain, wo die Streitwagen nicht zum Einsatz
kommen konnten, bediente man sich auch des massierten Einsatzes
der Infantrie. Hier traten sie meist in versetzten Dreierreihen
auf und wurden von der Reiterei unterstützt, die sich in
solchen Situationen häufig der traditionellen Wurfspeere
bediente.
Die
Organisation des Militärs
war zunächst Sache der Stammesführer. Abgesehen von
der Palastwache des Loinna der Senimarga wurden Streitkräfte
zunächst ad hoc versammelt. Da die Krieger in der Frühzeit
vielfach noch Bauern waren, wurden diese im Bedrohungsfall nach
Bedarf zusammengestellt. Wegen der hohen Kosten für das Zuggespann,
sowie den Bau und Erhalt des Streitwagens konnte diese Waffe nur
von vermögenden Grundbesitzern unterhalten werden. Wer zumindest
ein Pferd besaß, versah seine Kriegstätigkeit als Reiter.
Der Rest der wehrfähigen Männer dürfte als Fußkrieger
in die Schlacht gezogen sein. Wie das Wort Sanna nahelegt, war
die Grundeinheit des Heeres die Hundertschaft. Wir wissen aber
nicht genau, ob diese Organisationsform der Truppen nicht erst
auf die Gründung der Garnisionen ab 65 v.M. zurückgeht.
Allerdings
kannte auch die Palastwache des Loinna der Erdulînu schon
einen Hundertführer; dieser trat aber als Kommandeur der
Palastwache auf, bevor er unter Meyapotina durch den "Hauptmann
der Wache" (Grenna Hogête) ersetzt wurde.
Die Palastwache von
Viargaka hatte zunächst mehr
repräsentative Funktion und rekrutierte sich aus Bauern der
direkten Umgebung, die jeweils für zwei Monate Dienst tun
mußten. Aus der Kanzlei haben wir eine Bestimmung, die diesen
Kriegern eine Grundausrüstung aus Speer und Schild finanzierte.
Das Geld dafür kam aus den direkten "Einkünften"
des Loinna, wurde also vom Stamm der Erdulînu bzw. vom Loinna
selbst bezahlt. Erst ab 65 v.M. wurde diese Truppe zu einer stehenden
Truppe umgewandelt. Es handelte sich hierbei aber nicht um eine
Reichsarmee, sondern vielmehr um eine Art Privatarmee des Herrschers
der Erdulînu, die vor allem als Palast- und Leibwache fungierte.
Die ebenfalls ab 65 v.M.eingeführten Garnisionen in Viargaka, Ketorimis und
Katraknêta
(Katrêta) waren ebenso wie die Umwandlung der Palastwache
der beginnenden Krisenzeit der Senimarga geschuldet. Allerdings
scheint die dahinterliegende Idee schon vorher im Reichsrat diskutiert
worden zu sein. Eine Bemerkung in den Schriften der Kanzlei von
75 v.M. spricht davon, daß "der von Loinna Gresavûkya
eingebrachte Vorschlag, die Wehrfähigkeit des Volkes zu heben,
[...] wieder aufgenommen werden" sollte. Die Garnisionen
stellten so etwas wie eine Wehrpflichtigenarmee dar, weil die
hierfür ausgehobenen jungen Männer zwei Jahre lang als
Soldaten der Garnision dienen mußten, bevor es zu Neuaushebungen
kam. Das Reservoir hierfür war allerdings auf die direkte
Umgebung der drei Städte und das Stadtgebiet selbst beschränkt.
In der ausgeweiteten Konfliktlage ab 40 v.M. entwickelten sich
die drei Garnisionen mehr und mehr zu Streitkräften der drei
genannten Städte. Im Jahre 10 v.M. beginnenden Bürgerkrieg
dienten die Garnisionen von Katraknêta und Ketorimis daher
dem Schutz der Stadtbevölkerung und der Unversehrtheit der
Städte. Die Garnision von Viargaka fiel zusammen mit der
Palastwache unter die Kontrolle von Rasokapas Freund Nerêka.
Zwar erwiesen sich diese Truppen als genügend stark, um die
Unabhänbgigkeit des Thronprätendenten im Konflikt mit
seinen Konkurrenten zu erhalten, doch mußte man 2 v.M. erkennen,
daß diese Art der Truppe gegen eine gut organisierte Armee
wie die von Meyapotina keine Chance hatte.
III. Das Militär der Satisanzia
Die
Heeres- und Staatsreform
des Meyapotina ging in wichtigen Grundzügen auf die Organisation
des ab 8 v.M. in die Thronstreitigkeiten der Senimarga eingreifenden
Stammesheeres der Satisante zurück. Statt Truppen wie in
der Senimarga nach Bedarf zusammenzustellen, unterlag die
Organisationsform
des Stammesheeres einem längerfristigen Konzept. Je nach
Ausrüstung wurden die wehrfähigen Männer des Stammes
in eigenen Abteilungen zusammengefaßt. Jedem dieser Truppenkontingente
wurde ein fester Anführer vorangestellt, der sich aus den
Oberhäuptern der großen Familien rekrutierte. Wieviele
dieser Abteilungen es gegeben hat, ist umstritten. Man kann diese
Zahl nur aus der Anzahl der später ernannten Heerzöge
(Saranna, eigentl. "Heerführer") erschließen.
Allerdings gilt hier zu beachten, daß Meyapotina hierbei
schon auf Männer der eroberten Gebiete zurückgriff.
Im Jahr der Eroberung Viargakas (2 v.M.) waren es zunächst
fünfzehn Herzöge; bei der Gründung des neuen Reichsrates (Mentêta)
im Jahre 8
n.M. ist diese Zahl schon auf zweiundzwanzig gestiegen. Nach dem
Zusammenschluß mit dem eigentlichen Stamm der Fergiartu
sind esschließlich fünfundzwanzig. Im Jahre 50 n.M.,
nach der Hochzeit Viya II. mit Prinzessin Keyatûya, standen
diesen Herzögen siebzehn Loinna gegenüber.
Innerhalb der einzelnen Abteilungen wurden dann je nach Bedarf
einzelne Trupps (Grema, Schar. Haufen) aufgestellt;
das
Hauptaugenmerk lag dabei vor allem auf Schnelligkeit, um das taktische
Gewicht der Streitwagen auf der Gegenseite erst gar nicht zur
Entfaltung kommen zu lassen. Deshalb wurde auch die Reiterei
die wichtigste Waffe Meyapotinas, weil sie zum einen - wie bereits
erwähnt - das taktische Gewicht der Streitwagen unterband
und zum anderen dem gegnerischen Heer schon vor einer Feldschlacht
schwere Verluste beibringen konnte, ohne sich selbst zum Kampf
stellen zu müssen. Auch der Überfall auf den Troß
oder die Verbindungswege des Gegners gehörte zu den Spezialitäten
der Reiterei. Meyapotina bemühte sich zumindest in der Anfangszeit
des Feldzuges offene Feldschlachten zu vermeiden oder zumindest
so lange hinauszuzögern, bis der Gegner durch die schnellen
Angriffe der Reiter genügend geschwächt worden war.
Später, als er selber über mehr Streitwagen verfügte,
stellte er sich dann auch früher zum Kampf.
Angriffe auf Städte fanden in diesem Feldzug nur selten statt.
Die meisten Städte öffneten sogar bereitwillig ihre
Tore, als Meyapotina unter Beweis gestellt hatte, daß er
sie beschützen konnte. So gab es auch nur drei Belagerungen,
wobei die längste die der Hauptstadt war, die etwa ein halbes
Jahr dauerte.
Nach
der Thronbesteigung
Meyapotinas im Jahre Null fergiartischer Zeitrechnung begann eine
Umorientierungsphase bei der Organisation der Streitkräfte.
Hatte es in der Senimarga keine oder nur wenige feststehende Truppen
gegeben, ergab sich durch die Ernennung der Heerführer ein
stabileres System. Allerdings führte die Heeresreform zu
keinem einheitlichen Bild. Je nach Gelände, gesellschaftlicher
Voraussetzung und militärischer Gewohnheit der einzelnen
Stämme ergaben sich mitunter eigene Truppenformen. Das einzige
Grundprinzip war die Einführung fester Kerntruppen, die jedem
Saranna zur Verfügung stand. Je nach Größe des
von einem Saranna abgedeckten Territoriums schwankten die Kerntruppen
zwischen 500 und 2000 Mann. Die Familie der Garnêya im Norden
stellte zunächst etwa 1600 Mann auf, bevor die Truppe im
Jahre 34 auf 1950 verstärkt wurde. Der Saranna von Ketorimis
dagegen griff auf die Garnision zurück und stellte zunächst
nur etwa 600 Mann auf, bevor die Truppenstärke 125 n.M.auf
750 erhöht wurde.
Auch die Rekrutierungsmethoden waren unterschiedlich. Während
manche Sarannu eher auf Berufskrieger setzten, führten andere
eine feste Dienstzeit ein. Bei den Garnêyas etwa handelte
es sich um einen Turnus von fünf Jahren, während die
Garnision von Ketorimis in eine Truppe aus Berufskriegern umgewandelt
wurde.
Im Krisenfall wurden die Kerntruppen durch weitere Truppen ergänzt,
die sich entweder aus früher bereits in den Kerntruppen eingesetzten
Männern zusammensetzte oder die je für die vorgefundene
Situation aufgestellt wurden. Im Zuge des Kampfes gegen die Städte
der Finsternis wandelten sich sogar die Strukturen der östlichen
Gebiete. Hier wurden die Kerntruppen um extra ausgehobene Garnisionen
für die errichteten Festungen (wie zum Beispiel die drei
Festungen, die Balka zwischen 187 und 188 n.M. erbauen ließ)
erweitert, so daß die Militarisierung dieser Gebiet weit
größere Ausnahme annahm als im Rest der Satisanzia.
Während der Auseinandersetzungen mit dem Stamm der Fergiartu
griff man statt dessen auf eigens in dem Konfliktgebiet ausgehobene
Truppen zurück.
Zusätzlich zu den Truppen der Sarannu verfügten auch
die einzelnen Stammesfürsten über begrenzte Streitkräfte.
Meist handelte es sich dabei um Palastwachen, die moderat durch
Kundschafter und Reiterei ergänzt wurden. Allerdings wurde
die Stärke dieser Fürstentruppen im Reichsrat immer
wieder heftig diskutiert. Zwar waren die Loinna grundsätzlich
eigenverantwortlich bei der Truppenaufstellung, da die Soldaten
ja auch von ihnen bezahlt wurden, doch die Belange des Gesamtreiches
nahmen zusätzlich Einfluß auf die Größe
dieser Truppen. Im Grenzgebiet zu den Städten der Finsternis
etwa mußte die Truppenstärke angesichts der Bedrohung
höher sein als im Binnengebiet. Doch das bedeutete wiederum
zusätzliche finanzielle Aufwendungen, welche die Loinnu nicht
immer alleine tragen konnten. Außerdem kam es hier auch
auf die Zusammenarbeit der Fürsten und Sarannu an. Anforderungen
der Loinnu and die Sarannu und umgekehrt konnten nur im Reichsrat
verbindlich geregelt werden.
Als es später zum Zusammenschluß einzelner fergiartischen Reiche mit eigenen Parshu kam, mußte das Gleichgewicht durch zusätzliche Regelungen gesichert werden, da ja auch die Könige der Teilreiche eigene Saranna ernannten. Zwar waren diese Herrscher prinzipiell frei in der Festsetzung der Anzahl der Saranna, aber im Reichsrat kam es immer wieder zu Verhandlungen und Einigungen, in der die Könige die Ernennung neuer Heerführer oder aber die Aufgabe einzelner militärischen Verwaltungsgebiete regelten