II.3. Grammatik des Ostelfischen


Durch die lautlichen Veränderungen wurde das grammatische System im Ostelfischen zwar umgebaut, blieb aber im Wesentlichen erhalten. Allerdings wurden bei den Verben einige konjugierte Formen durch spezielle Konstrultionen ersetzt und es wurde ein Artikel eingeführt.


II.3.1. Nomina
Durch den lautlichen Wandel in den nachtonigen Silben wurde das Deklinationssystem des Elfischen im Fénilar stark vereinfacht. Durch den Unterschied von kurzen zu langen Auslautvokalen entwickelten sich zwei Deklinationen: die konsonantische und die vokalische Deklination. Dabei meint der Ausdruck "konsonantisch" das Ergebnis des durch den Ausfall kurzer Vokale im Auslaut entstandene Paradigma. Der Ausdruck "vokalisch" meint dementsprechend das Ergebnis der Kürzung auslautender Langvokale.

1.) Die konsonantische Deklination
Als Beispiel diene hier sídd (Volk, m.)



 Singular   Plural  
Nominativ  sídd Nominativ síddes
Genitiv sídd Genitiv síddes
Dativ sídd Dativ síddes
Akkusativ síddach Akkusativ síddachis
Lokativ síddant Lokativ síddantes
Partitiv sídd    

Wie aus der Tabelle zu ersehen ist, wurde hier im Plural die generelle Pluralendung -es eingeführt, während sie im Eleiar einfach -s (bzw. -is nach Konsonant) gelautet hatte.


2.) Die vokalische Deklination

Als Beispiel diene hier gúr (Volk, m.)

 Singular   Plural  
Nominativ gúr Nominativ gúres
Genitiv gúru Genitiv gúrus
Dativ gúra Dativ gúras
Akkusativ gúrach Akkusativ gúraches
Lokativ gúrant Lokativ gúrantes
Partitiv gúru    

Hier blieb dementsprechend bis auf Akkusativ und Lokativ die Methode des Eleiar, ein -s anzuhängen, gewahrt.


Auch Worte wie indar (Jäger) zählen zur vokalischen Deklination. Allerdings kommt es bei solchen zwei- und mehrsilbigen Nomina zu Änderungen der Stammform:

 Singular   Plural  
Nominativ indar Nominativ indres
Genitiv indru Genitiv indrus
Dativ indar Dativ indres
Akkusativ indrich Akkusativ indriches
Lokativ indrint Lokativ indrintes
Partitiv indru    

Wie im West- wurde auch im Ostelfischen ein Artikel eingeführt, um das Genussystem des Eleiar zu ersetzen. Im Unterschied zum Westelfischen wurde hier jedoch die Form efna (aus dem Stamm FIN) gewählt, die wahrscheinlich aus dem Zusammenspiel des Genuspartikels mit dem Demonstrativum fin ewachsen ist; dabei ist -a wohl ein Sproßvokal, der durch die Kontraktion von a fin (bzw. o fin) zu dem Stamm *AFN- enststanden ist. Im Unterschied zum Westelfischen wurde aber nicht das Deklinationsmuster der Pronomina, sondern das der Nomina angewandt.

 Singular

 m.

 f.

 Plural

 m.

 f.

 Nominativ efna ufna  Nominativ efnas ufnas
 Genitiv efnu ufnu Genitiv efnus ufnus
Dativ efna ufna Dativ efnas ufnas
 Akkusativ efnach  ufnach  Akkusativ efnaches ufnaches
 Lokativ efnant ufnant  Lokativ  efnantes ufnantes
 Partitiv  efnu  ufnu      

Die Adjektive deklinieren wie die Substantive, allerdings ohne sich dem Genussystem anzupassen; z.B.: efna thorl indar (der schnelle Jäger); ufnach bádalach éthrach (die schöne Geliebte, Akk.).
Die Steigerung der Adjektive wurde aufgrund der lautlichen Veränderungen umgebaut und statt der beiden Präfixe kam eine Konstruktion zum Einsatz. Ausgangspunkt dieser Konstruktion ist die Wurzel ÞER (viel, groß, sehr), die mit den Steigerungspräfixen des Eleiar und den Deklinationsendungen des Artikels zu den Steigerungsadjektiven cithra (in etwa: "mehr, größer") und nuthra ("am meisten, am größten) führte. Zunächst eine Tabelle der Steigerungsformen:

 Singular  Plural
 Nominativ cithra nuthra  Nominativ cithras nuthras
 Genitiv cithru nuthru Genitiv cithrus nuthrus
Dativ cithra nuthra Dativ cithras nuthras
 Akkusativ cithrach nuthrach  Akkusativ cithraches nuthraches
 Lokativ cithrant nuthrant  Lokativ cithrantes nuthrantes
 Partitiv cithru  nuthru      

Die Steigerungsadjektive wurden im Satz mit dem Artikel und der Nominalphrase kombiniert; z.B.: efna cithra thorl indar (der schnellere Jäger), efna nuthra thorl indar (der schnellste Jäger).